Hildburg Massiczek, geb. Berger, schreibt an Constantia Spühler:

© Lukas Drechsel-Burkhard
25. Nov. 07
Liebe Stanzi!
Erste Begegnung mit Albert in der Vorlesung Srbik Herbst 1938.
Er setzte sich formlos neben mich. Nach einigen Tagen riskierte ich „mich zu deklarieren[“]. Er war entsetzt – und fing an, nachzudenken.
„Kristallnacht“ war die Krise, er rief um 5 h früh an, er will sich umbringen. Von da an wußte er, was zu tun war.
Wir kümmerten uns um Juden. Er kannte die Probleme meiner Freunde.
[…]
Ich kann nur für nachher an seine guten Freunde erinnern: Sig Kennedy, Sandor Fried, Wiesenthal, Erika Wantoch, Liesl Scholz, Rauchinger, Lucie Begow
Jüdische Kinder wie die eigenen: Felizitas Morawitz und ihre Mutter, Gabi Robinson.
Mir wird die Sache immer mehr absurd.
Wichtig ist der Briefwechsel mit Bischof Rusch über Anderl von Rinn.
Mit vielen guten Wünschen, Mutter